Deutschland hat eines der zuverlässigsten Stromsysteme der Welt. 2021 lag die Dauer, die ein Kunde im Durchschnitt nicht mit Strom versorgt war, bei nur 12,1 Minuten. Bei diesen Unterbrechungen handelt es sich um Stromausfälle. Sie sind meist von kurzer Dauer, regional begrenzt und werden oft angekündigt, etwa bei Wartungsarbeiten.
Erst wenn Strom länger und großflächig, beispielsweise in vielen Teilen des europäischen Verbundnetzes, ausfällt, handelt es sich um einen Blackout. Das Leben ist dann in den betroffenen Gebieten stark eingeschränkt: Zum Beispiel können Lebensmittelläden, Geldautomaten und Krankenhäuser nicht betrieben werden. Auch Telefonie und Internet können ausfallen.
Wichtig zu wissen: Blackout, Brownout, Stromausfall
Für ein starkes Stromnetz
Viele Menschen haben in der aktuellen Lage die Sorge, dass es zu einem solchen großflächigen Stromausfall kommen kann. Tatsächlich sind die Herausforderungen für das Stromnetz als zentrale Infrastruktur immens: Beschleunigung bei der Energie-, Verkehrs- und Wärmewende, Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine, schleppender Netzausbau. Das Netz ist das Rückgrat für die Sektoren Energie, Verkehr und Wärme. VDE FNN setzt sich dafür ein, dass das Netz stark bleibt, etwa mit bundesweit einheitlichen Regeln für den Netzbetrieb und Erfahrungsaustausch für Netzbetreiber.
Regelwerk für eine sichere Stromversorgung
Gemeinsam durch den Winter: Workshop für Netzbetreiber
Direktheizungen sind keine Option
Die gestiegene Nachfrage nach Direktheizungen hat die Diskussion um die sichere Stromversorgung befeuert. Fakt ist: Der Verkauf und der Anschluss solcher Geräte unterliegt keinerlei Anmeldeprozessen. Es ist deshalb kaum abschätzbar, wie Heizlüfter, Radiator und Co. eingesetzt und betrieben werden. Vor allem der gleichzeitige Betrieb dieser leistungsstarken Geräte kann die Verteilnetze vor eine ernste Herausforderung stellen. Aber auch unter finanziellen Aspekten ist das Heizen mit Heizlüftern keine Option.
Wichtig zu wissen: Heizen mit Strom
Vorsorge betreiben – Störungen beherrschen
Als Teil der kritischen Infrastruktur bereiten sich Netzbetreiber schon immer auf Krisen vor. Um im Krisenfall schnell richtig und abgestimmt agieren zu können, haben sie Notfallpläne vorbereitet. So kann im Krisenfall der Netzbetrieb im betroffenen Gebiet schnell wieder hochgefahren und Kunden mit Strom versorgt werden. Regelmäßig trainieren Netzbetreiber die festgelegten Abläufe.